Durchhaltevermögen ist nicht nur eine Tugend, sondern die wahre Essenz der Meisterschaft in jeder Disziplin. Während der vorherige Text die Bedeutung der Kontinuität im Training beleuchtet, geht es beim Durchhalten bis zum Schluss um die mentale und körperliche Kraft, die es braucht, um ein gesetztes Ziel auch wirklich zu erreichen.

  • Die letzte Meile entscheidet: Wer im Taekwondo aufhört, kurz bevor die Techniken wirklich flüssig werden oder die nächste Gürtelprüfung ansteht, verpasst den entscheidenden Moment der Transformation. Wie der berühmte Spruch besagt: „Die letzte Wiederholung zählt“. Oft sind die größten Fortschritte in jenen Momenten verborgen, in denen es am anstrengendsten wird und man sich am liebsten aufgeben möchte.
  • Lernkurve und Zielgerade: Forschungen im Bereich der Psychologie und Sportwissenschaft zeigen, dass die Lernkurve oft nicht linear verläuft. Es gibt Plateau-Phasen, in denen es scheinbar keine Fortschritte gibt. Genau hier entscheidet sich, wer Erfolg hat. Eine Studie des National Bureau of Economic Research in den USA fand heraus, dass die Abbruchquoten in Bildungsprogrammen und Trainings am höchsten sind, wenn die Probanden das Gefühl haben, nicht schnell genug voranzukommen. Das Durchhalten in diesen Phasen ist der Schlüssel, um das Plateau zu durchbrechen und die nächste Stufe zu erreichen. Ohne diese Hartnäckigkeit bleibt man in einer Endlosschleife des immer wieder neu Beginnen-Müssens stecken.
  • Mentale Stärke wird zum Fundament: Jedes Mal, wenn du aufgibst, sendest du unbewusst eine Botschaft an dein Gehirn: „Ich kann das nicht.“ Jedes Mal, wenn du durchhältst, baust du dein Selbstvertrauen und deine innere Widerstandsfähigkeit auf. Dieses Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, ist im Dojang genauso wichtig wie im Berufsleben oder im Alltag. Es ist die unerschütterliche Überzeugung, dass du die Kraft hast, ein Ziel zu erreichen, auch wenn der Weg steinig wird.
  • Von der Praxis zur Meisterschaft: Wahre Meister im Taekwondo sind keine Menschen, die niemals gescheitert sind. Sie sind Menschen, die immer wieder aufgestanden sind. Der Schwarzgurt ist nicht das Ergebnis eines einzigen großen Sprungs, sondern das Kumulativ von unzähligen kleinen Schritten und der unbedingten Bereitschaft, auch an den schlechtesten Tagen weiterzumachen.

Im Jungdo Taekwondo bedeutet „bis zum Schluss durchhalten“ nicht nur das Ende eines Trainings, sondern die Verpflichtung, den gesamten Weg zu gehen. Es ist der Beweis, dass man nicht nur physisch, sondern auch mental bereit ist, die Herausforderungen der Disziplin anzunehmen und letztlich zur Meisterschaft zu gelangen.